Caramini 05/2020 Seite 97

Die Zukunft ist jetzt

Alles ist scharfkantig an diesem scharfen Sportwagen. Der Terzo ist eine Studie von Lamborghini. Rund sind nur die Räder, und die ziehen die Blicke magisch auf sich. Es geht um Energie, um nichts anderes als Energie. Das erkennt man auch an diesem Einsteiger-Modell von Bburago.

Das Original fährt mit Strom, und seine Räder können leuchten. Das Original hört auf den Namen Lamborghini Terzo Millennio und ist uns auf der Straße noch nicht begegnet. Es ist eine Studie, gespickt mit typischen Elementen der Marke Lamborghini, gewürzt mit futuristischen Elementen. Optisch ist der Terzo eine Kampfansage an alles, was sich nicht vom Fleck bewegt. Und technisch ist er eine Kampfansage an alles, was verschwenderisch mit Energie umgeht. Denn Energie, das ist das Lebenselixier dieses Supersportwagens der Zukunft, wie ihn Lamborghini beschreibt. „Um das Beste aus den sich durch die Elektri¬fizierung ergebenden Möglichkeiten herauszuholen, muss das Akkumulationssystem leistungsorientiert und symmetrisch sein, um hohe Leistung und die größtmögliche Energierückgewinnung erreichen zu können.“ Sagt Lamborghini. Die Fans sagen beim Anblick der Räder: Scharf! Die Vision der Lamborghini-Ingenieure ist, mit dem Terzo die Energiedichte der In-Wheel-Elektromotoren auf ein Niveau zu steigern, die ein allradgetriebener Supersportwagen verdiene.

Damit der Terzo nicht nach einer halben Stunde schon wieder an der Ladesäule stehen muss, um schwere Akkus aufzuladen, soll er also Energie zurückgewinnen aus Bewegung, aus Verzögerung, sprich: beim Bremsen. Daher zeigt der Terzo auch keine gelochten Bremsscheiben mit gelben oder roten Bremssätteln – das wäre ja Technik von vorgestern. Das Felgendesign erinnert an Kupferwicklungen als Andeutung für die „In-Wheel“-Motoren. Eben Hightech.

Anschaulich macht das Bburago im Maßstab 1:24, und zwar zum Taschengeldpreis von unter 20 €, wie gemacht für den Sammlernachwuchs. Hightech zeigt sich hier im Gewand als gewohntes Diecast, futuristisch-scharfkantig geformt, mit exakt eingepassten Scheiben. Die Flügeltüren klappen weit genug auf, um sich einen Eindruck von der Zukunft als Fahrer in eher liegender Position zu verschaffen, und sie klappen mit geringen Spaltmaßen in die Karosserie ein. Sonst lässt sich am Modell nichts öffnen. Was durch Gravuren als Hauben und Klappen im Heck angedeutet ist, wurde etwas breit graviert. Aber der Hingucker sind offenen Kiemen und die Felgen, sie wirken an diesem grellgrünen Sportwagen geradezu elektrisierend und man wartet darauf, dass sie aufleuchten. Aber das kann nur das Original. Worin das Bburago-Modell dem großen Terzo voraus ist: Es ist lieferbar und es ist preisgünstig, genau das richtige Auto für den Sammler-Nachwuchs. Und für Lambo-Fans, welche die Zukunft in die Hand nehmen wollen.

21094 Lamborghini Terzo Millennio, lightgreen, Diecast, Maßstab 1:24, Preis ca. 18 €.

Hans-Joachim Gilbert