Modell Fahrzeug 06/2020 Seite 94-96

High Noon!

SAMMELN: Mustang GT500 und Stingray Vette von Maisto in 1:18.
Autos wie aus dem Edelwestern: Maisto bringt in 1:18 den Shelby Mustang GT500 und die aktuelle Corvette Stingray auf die Weide.

Warum ein winziges Filetchen, wenn es ein sattes T-Bone-Steak gibt? Warum einen Turbo-Vierzylinder, wenn du einem V8 die Sporen geben kannst? Also, Cowboy, im Ford Mustang Shelby GT500 kannst du 771 kompressorbeatmete Pferdchen mit Halbautomatik in gestreckten Galopp versetzen. Und wenn du in der neuen Corvette von 2020 deine automobile Mitte suchst, dann ist das ein V8 mit 6,2 Litern Hubraum und 502 PS, in der neuesten Vette-Generation direkt hinter deinem Sattel eingebaut. Aber: Finde erst ein paar fette Goldnuggets, denn so um die 100.000 Euro solltest du schon haben. Für Gold ist ja die Sierra Madre ein besonders heißer Tipp.

Gut, Asphalt-Cowboys in 1:18 genießen die beiden Charaktersportwagen aus den Staaten viel preiswerter:
Maisto/Bauer aus Nürnberg bringt beide US-Boys für 49,95 Euro auf den Markt. Der Shelby Mustang, ganz klassisch in Blaumetallic mit weißem Doppelstreifen längs, die erste Mittelmotor-Corvette als Stingray in knackigem Rot. Und die Ausstattung passt gut zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Karosserie aus Zinkdruckguss, also „heavy Metal“, bewegliche Türen wie Hauben und lenkbare Vorderräder, damit vom
„Sliding Stop“ bis zum „Donut“ alles bestens funktioniert.

Doch eine der beiden Sportwagen-Legenden hat sich in Sachen Proportionen verändert. Beim Mustang
bleibt alles beim Alten: lange Haube, kompaktes 2+2-Interieur und das klassische Fastback mit scharfer
Spoilerkante im Heck. Die Corvette macht in der neuen Generation auf den ersten Blick auf Ferrari, und das nicht nur wegen der roten Lackierung unseres Fotomusters. Hintergrund: Das Herz, der V8, schlägt jetzt in der Mitte, und die Fahrdynamik des Originals scheint dies nochmals zu verbessern, vor allem, wenn es nicht stur geradeaus geht.

Die Lackierung der hier gezeigten 1:18-Modelle ist für die Preisklasse sehr gut. Aber: Bei unserer Corvette
war der knallrote Lack recht dick aufgetragen. Das Metallicblau des Mustang glänzt dagegen mit einer sehr
feinen Pigmentierung und einer makellosen Oberfläche. Das Finish der V8-Hämmer und ihrer Sportwagen-
Inneneinrichtungen brilliert ebenfalls. Allenfalls die dicken Scharniere könnten Besserwisser bemängeln. Wir sagen dazu: Hart im Nehmen, sprich: robust!

Auf dem V8 des Mustang Fastback reckt sich sogar die originalgetreue Cobra, das Markenzeichen von Carroll Shelby, in die Höhe. Die giftige und aggressive Schlange findet sich auch auf dem Hupknopf des Mustang im Interieur, das Maisto umfangreich dekoriert hat – inklusive toller Instrumentierung.

Die Corvette pflegt innen mit ihren stark konturierten Sportsitzen gleichfalls einen überzeugenden Auftritt.
Ebenfalls gut gelungen: die schwarzen und extrabreiten Felgen sowie der Mittelmotor, von dem trotz seiner neuen Einbaulage erstaunlich viel unter der verglasten Heckklappe zu sehen ist. Dank Motor in der Mitte zeigt die Chevrolet Corvette in 1:18 wie das Vorbild zwei Kofferräume.

Immer besser an beiden 1:18ern: Auch den Chrom setzt Maisto nur dort ein, wo er wirklich hingehört, und die Spaltmaße werden von Modell zu Modell akkurater. Vom Fahrwerk ist in beiden Fällen das Wesentliche sehr detailreich nachgezeichnet. Und, was fast das Beste ist: Cowboy, du musst mit keinem dieser Galopper je zur Tankstelle. Das spart echte Dollars!

Marion Robert Morrison, Fotos: Blackys Studio